23.02.2024

7 Minuten

Aufbewahrungsmethoden von Kleinteilen

In der Logistik und Lagerhaltung ist die effiziente Aufbewahrung von Kleinteilen ein entscheidendes Element für den Erfolg eines Unternehmens. Kleinteile spielen in verschiedenen Branchen, von der Elektronik bis zum Maschinenbau, eine zentrale Rolle. Ihre effiziente Lagerung kann nicht nur den Betriebsablauf optimieren, sondern auch Kosten sparen. In diesem Beitrag vergleichen wir zwei grundlegende Lagerhaltungsmethoden – den grossen Lagerbestand und den dynamischen, kleineren Lagerbestand – und erörtern, wie moderne Ansätze wie Kanban und E-Procurement die Aufbewahrungsmethoden von Kleinteilen neu gestalten.

  

Aufbewahrungsmethoden: Grosser Lagerbestand vs. kleiner Lagerbestand

  

Traditionell setzten viele Unternehmen auf grosse Lagerbestände, um jederzeit lieferfähig zu sein. Dieser Ansatz kann jedoch zu hohen Lagerkosten und einer Überalterung von Beständen führen. Ein dynamischer, kleiner Lagerbestand, unterstützt durch effizientes C-Teile Management und E-Procurement-Lösungen, bietet eine flexible Alternative. Durch die Reduzierung des Lagerbestands und die Optimierung der Beschaffungsprozesse können Unternehmen ihre Effizienz steigern und gleichzeitig Kosten senken.

Grosser Lagerbestand

Ein grosser Lagerbestand hat das Ziel, die durchgehende Verfügbarkeit von Materialien und Produkten sicherzustellen, damit Produktionsabläufe nahtlos fortgeführt und Kundenbedürfnisse prompt bedient werden können. Er kennzeichnet sich durch eine breite Palette und ausreichende Reserven an Produkten oder Materialien, was eine hohe Lieferfähigkeit und eine ununterbrochene Produktionskette garantiert.

Vorteile:

  • Hohe Lieferbereitschaft: Eine umfangreiche Lagerhaltung sichert gegen Schwankungen in der Beschaffung und Nachfrage ab und ermöglicht eine prompte Reaktion auf Kundenanfragen.

  • Geringere Bestellfrequenz: Grosse Einkäufe können die Bestellfrequenz reduzieren und möglicherweise zu Mengenrabatten führen.

Nachteile:

  • Hohe Lagerkosten: Mehr Lagerfläche, Versicherung und Wartung erhöhen die Fixkosten.

  • Risiko der Überalterung: Produkte können veralten, was besonders in schnelllebigen Märkten relevant ist.

  • Kapitalbindung: Umfangreiche Lagerbestände binden Kapital, das anderweitig eingesetzt werden könnte.

Dynamischer, kleiner Lagerbestand: Flexibilität und Effizienz

Diese Strategie konzentriert sich auf die Reduzierung der Lagerhaltung, indem sie durch schnelle Beschaffungszyklen und ein effizientes Bestandsmanagement gekennzeichnet ist. Ziel ist es, die Grösse des Lagers zu minimieren und die damit verbundenen Kosten zu senken. Indem Unternehmen sich auf eine bedarfsgerechte Beschaffung fokussieren, die genau auf den aktuellen Verbrauch abgestimmt ist, können sie Überbestände vermeiden und gleichzeitig sicherstellen, dass alle notwendigen Materialien und Produkte rechtzeitig verfügbar sind. Dies erfordert eine präzise Planung und Überwachung der Lagerbestände sowie eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, um die Lieferzeiten zu optimieren und die Effizienz der Lieferkette zu maximieren. Durch den Einsatz moderner IT-Systeme und Analysetools können Unternehmen ihren Bestand in Echtzeit verfolgen und Prognosen über zukünftige Bedürfnisse erstellen, was eine schnellere Anpassung an Marktveränderungen und eine effektivere Kontrolle über die Lagerkosten ermöglicht.

Vorteile:

  • Geringere Lagerkosten: Weniger gebundenes Kapital in Lagerbeständen und niedrigere Lagerhaltungskosten.

     

     

  • Höhere Flexibilität: Unternehmen können schneller auf Markttrends und Nachfrageänderungen reagieren.

  • Reduzierte Überalterungsrisiken: Eine geringere Menge an gelagerten Produkten minimiert das Risiko der Überalterung.

Nachteile:

  • Höherer Verwaltungsaufwand: Die Notwendigkeit einer präzisen Planung und Überwachung des Bestands kann den administrativen Aufwand erhöhen.

     

  • Potenzielle Lieferengpässe: Bei unvorhergesehenen Schwankungen in der Nachfrage oder Verzögerungen in der Lieferkette können schneller Engpässe auftreten.

C-Teile Management

  

C-Teile Management ist eine spezialisierte Disziplin innerhalb der Materialwirtschaft, die sich auf die effiziente Verwaltung von geringwertigen, aber für die Produktion und den Betriebsablauf kritischen Komponenten konzentriert. Diese C-Teile umfassen in der Regel Schrauben, Dichtungen, Kabelbinder und ähnliche Kleinteile, die zwar einzeln betrachtet einen niedrigen Wert haben, aber in der Summe und durch ihre essenzielle Funktion für den Produktionsprozess erhebliche Kosten verursachen können.

Das C-Teile Management verfolgt primär das Ziel, die Lagerbestände durch eine effiziente Bestandsführung und eine bedarfsgerechte Beschaffung zu reduzieren, um so die vorrätig gehaltenen Mengen an C-Teilen zu minimieren. Dabei ist es von essenzieller Bedeutung, trotz der reduzierten Bestände eine hohe Verfügbarkeit der C-Teile zu gewährleisten, um mögliche Produktionsausfälle zu verhindern. Ein weiteres zentrales Anliegen des C-Teile Managements ist die Kostenoptimierung. Hierbei soll das Hauptaugenmerk darauf liegen, die Gesamtkosten, die durch die Beschaffung, Lagerung und Verwaltung der C-Teile entstehen, so gering wie möglich zu halten.

Strategien im C-Teile Management

Just-in-Time Lieferungen: Durch die enge Zusammenarbeit mit Lieferanten können C-Teile bedarfsgerecht geliefert werden, was die Notwendigkeit grosser Lagerbestände reduziert.

Rahmenverträge: Langfristige Vereinbarungen mit Lieferanten können die Beschaffungskosten senken und die Lieferzuverlässigkeit erhöhen.

Automatisierte Nachbestellung: Moderne IT-Systeme ermöglichen eine automatische Nachbestellung von C-Teilen, basierend auf dem tatsächlichen Verbrauch.

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E-Procurement-Lösungen

  

E-Procurement, die elektronische Beschaffung, stellt einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise dar, wie Unternehmen ihre Einkaufsprozesse organisieren und durchführen. Durch die Nutzung von Online-Plattformen und -Systemen wird der gesamte Beschaffungsprozess von der Bedarfsermittlung bis zur Rechnungsbegleichung digitalisiert. 

Inwiefern verbessert E-Procurement die Verwaltung von umfangreichen und dynamischen Lagerbeständen?

E-Procurement kann eine entscheidende Rolle bei der Optimierung sowohl grosser Lagerbestände als auch dynamischer, kleiner Lagerbestände spielen. Bei grossen Lagerbeständen erleichtert E-Procurement die Verwaltung der umfangreichen Sortimente und Quantitätsreserven durch automatisierte Bestellprozesse und verbesserte Lieferantenkommunikation. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Lagerbestände effizient zu managen, indem sie die Verfügbarkeit von Materialien und Produkten sichern, ohne unnötig Kapital in überdimensionierten Lagermengen zu binden.

Für dynamische, kleine Lagerbestände, bei denen die Agilität und Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen in der Nachfrage im Vordergrund stehen, bietet E-Procurement eine schnelle und flexible Beschaffungsmöglichkeit. Die digitalen Tools und Plattformen unterstützen eine bedarfsgerechte Beschaffung, die es ermöglicht, Lagerbestände schlank zu halten und gleichzeitig eine hohe Verfügbarkeit der benötigten Materialien zu gewährleisten. Zusätzlich unterstützen die Elemente von E-Procurement-Systemen, wie elektronische Kataloge, Bestellsysteme, Vertragsmanagement und Analysetools, Unternehmen dabei, die Effizienz ihrer Beschaffungsprozesse zu steigern.

Elektronische Kataloge ermöglichen einen schnellen Zugriff auf Produktspezifikationen und Preise, wodurch der Vergleich und die Auswahl von Produkten erleichtert werden. Bestellsysteme automatisieren den Bestellvorgang und die Kommunikation mit Lieferanten, was die Bearbeitungszeit verkürzt und die Genauigkeit erhöht. Durch die Integration von E-Procurement in die Lagerhaltungs- und Beschaffungsstrategien können Unternehmen unabhängig von der gewählten Aufbewahrungsmethode von Kleinteilen ihre Prozesseffizienz verbessern, Kosten senken und die Lieferkettenflexibilität erhöhen.

Kanban: Die Brücke zwischen Lagerbestand und Nachfrage

  

Das Kanban-System, ursprünglich in den Produktionsstätten Toyotas entwickelt, ist eine Methode des Lean Managements, die in vielen Industrien, insbesondere in der Lagerhaltung und Verwaltung von Kleinteilen, an Bedeutung gewonnen hat. Kern dieses Systems ist die Visualisierung des Arbeitsflusses und des Materialbedarfs auf sogenannten Kanban-Boards, die es ermöglichen, den Prozess der Nachbeschaffung und Verwendung von Materialien effizient zu steuern. Durch die Darstellung des Bedarfs in einer visuell leicht erfassbaren Form können Unternehmen ihren Lagerbestand präzise an den tatsächlichen Verbrauch anpassen und somit die Effizienz ihrer Lagerhaltungs- und Beschaffungsprozesse erheblich steigern.

Im Zentrum des Kanban-Systems steht das Prinzip der „Pull-Produktion“, bei dem die Nachfrage direkt die Produktion und Beschaffung steuert. Im Gegensatz zu traditionellen „Push“-Methoden, bei denen auf Basis von Prognosen produziert und gelagert wird, ermöglicht Kanban eine bedarfsorientierte Steuerung. Sobald ein bestimmter Artikel zur Neige geht, signalisiert das Kanban-Board automatisch den Bedarf für eine Nachbestellung. Dieses Signal kann in Form einer Karte, eines Markers oder auch digital erfolgen. Durch dieses einfache, aber effektive System wird die Produktion und Beschaffung genau auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt, was die Lagerhaltungskosten reduziert und die Flexibilität erhöht.

Vorteile des Kanban-Systems

Das Kanban-System bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Reduzierung von Überbeständen durch bedarfsgerechte Nachbestellungen, was die Lagerkosten senkt und das Risiko veralteter Teile minimiert. Es unterstützt zudem die kontinuierliche Prozessverbesserung durch schnelle Identifikation und Behebung von Engpässen. Kanban fördert die Verfügbarkeit von Materialien, ohne unnötiges Kapital zu binden, und zeichnet sich durch seine Flexibilität und Skalierbarkeit aus. Es eignet sich für Unternehmen aller Grössen und Branchen, verbessert die Teamarbeit und Kommunikation und steigert die Effizienz durch einen klaren Überblick über Arbeitsfortschritt und Materialbedarf.

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Trends in der Aufbewahrung von Kleinteilen

   

Die Aufbewahrung von Kleinteilen hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Unternehmen suchen nach flexiblen und skalierbaren Lösungen, um ihre Lagerhaltung effizienter zu gestalten. Innovative Ansätze wie modulare Aufbewahrungssysteme, automatisierte Lagerlösungen und cloudbasierte Inventarsysteme gewinnen an Bedeutung. Diese Technologien ermöglichen eine präzisere Bestandskontrolle und eine schnellere Reaktion auf Veränderungen in der Nachfrage.

Modulare Aufbewahrungssysteme

Modulare Aufbewahrungssysteme bieten eine flexible und skalierbare Lösung zur Organisation von Kleinteilen. Diese Systeme bestehen aus anpassbaren Schubladen, Regalen und Boxen, die je nach Bedarf konfiguriert werden können. Der Hauptvorteil dieser Systeme liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit; sie können leicht umstrukturiert werden, um verschiedenen Grössen und Typen von Kleinteilen gerecht zu werden. Dies ermöglicht eine optimale Raumnutzung und verbessert die Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit der gelagerten Artikel. Unternehmen profitieren von einer effizienteren Lagerverwaltung und reduzierten Suchzeiten.

Automatisierte Lagerlösungen

Mit dem Fortschritt der Robotik und der künstlichen Intelligenz haben automatisierte Lagerlösungen an Bedeutung gewonnen. Diese Technologien umfassen automatisierte Sortiersysteme, Roboter, die für das Picking und Packing von Kleinteilen zuständig sind, und fortschrittliche Fördersysteme. Automatisierte Lösungen steigern die Effizienz der Lagerprozesse, minimieren Fehler und reduzieren die Notwendigkeit manueller Eingriffe. Sie ermöglichen eine schnellere Abwicklung von Bestellungen und eine präzisere Bestandsführung. Besonders in Spitzenzeiten können solche Systeme dabei helfen, die Nachfrage ohne Verzögerungen oder Engpässe zu bewältigen.

Cloudbasierte Inventarsysteme

Cloudbasierte Inventarsysteme repräsentieren einen weiteren wichtigen Trend in der Aufbewahrung und Verwaltung von Kleinteilen. Diese Systeme ermöglichen eine Echtzeit-Überwachung des Lagerbestands und eine automatisierte Nachverfolgung von Bestellungen und Lieferungen. Durch die Nutzung der Cloud können Unternehmen von überall auf wichtige Lagerdaten zugreifen, was die Entscheidungsfindung und die Reaktion auf Veränderungen in der Nachfrage verbessert. Zudem fördern cloudbasierte Systeme die Transparenz in der Lieferkette und unterstützen eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Lieferanten, Herstellern und Distributoren.

Fazit

  

Die effiziente Verwaltung und Aufbewahrung von Kleinteilen ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Unternehmen in produzierenden Branchen und darüber hinaus. Durch die Nutzung innovativer Aufbewahrungsmethoden von Kleinteilen und die Integration fortschrittlicher Lösungen wie Kanban und E-Procurement können Unternehmen ihre Lagerhaltung optimieren und ihre Beschaffungsprozesse effizienter gestalten. Conrad unterstützt Unternehmen mit hochmodernen Lösungen, um die Herausforderungen im Bereich der Kleinteileaufbewahrung zu meistern und so einen reibungslosen Produktionsprozess zu gewährleisten.

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