03.10.2023

5 Minuten

Elektronik-Recycling

Nachhaltige Entsorgung von elektronischen Komponenten

Die zunehmende Bedeutung von Elektronik im Alltag hat zur Folge, dass immer mehr Elektroschrott anfällt. Umso wichtiger ist es, Geräte und Komponenten nachhaltig zu recyceln. Das gilt auch für viele von Conrad an Unternehmen verkaufte Produkte, vom Schütz bis zum Hutschienen Netzteil. Elektrogeräte sind mittlerweile die weltweit am schnellsten wachsende Abfallquelle. Dafür spielt es keine Rolle, ob die Spannungsversorgung aus Steckdosen, Batterien oder anderen Quellen erfolgt.

Viele der von Privatverbrauchern und Unternehmen entsorgten elektronischen Geräte funktionieren noch. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Produktlebenszyklen immer kürzer geplant werden. Schnell kommen neue Varianten mit besseren Funktionen auf den Markt. Aber hauptsächlich in diesen elektronischen Geräten sind Rohstoffe verbaut, deren Gewinnung sich negativ auf die Umwelt und die Gesundheit auswirkt. Umso wichtiger ist es, die technologischen Möglichkeiten des Elektronik-Recyclings für die Rückgewinnung von wiederverwertbaren Materialien zu nutzen und weiter auszubauen.

  

Warum ist Recycling von Elektronik wichtig?

  

Es gibt drei wichtige Gründe dafür, Elektroschrott fachgerecht zu recyceln. Das sind die Schonung knapper Ressourcen, die Vermeidung von Umweltkontaminationen und Kohlendioxid-Einsparungen für den Klimaschutz. In vielen elektrischen Geräten und auch in einzelnen Bauteilen sind wertvolle Rohstoffe verbaut. Es handelt sich jeweils nur um kleine Mengen. Aber die Masse der Geräte bringt es mit sich, dass bei nicht fachgerechter Entsorgung regelmässig viele wertvolle Materialien verloren gehen. Diese liessen sich bei konsequentem Recycling wiedergewinnen. Neben den wiederverwertbaren Materialien enthalten einige Elektrogeräte und elektronische Komponenten gesundheits- und umweltschädliche Stoffe

Diese dürfen weder in das Grundwasser noch in den Boden oder die Luft gelangen. Dazu gehört Quecksilber, das bereits in geringen Mengen grosse Schäden verursacht. Auch Blei, das in alten Geräten noch im Lötzinn enthalten sein kann, muss fachgerecht entsorgt werden. Das gilt ebenso für Flammschutzmittel, etwa aus Gehäusen, die bei der Verbrennung Dioxine freisetzen würden.

Nicht zuletzt lassen sich durch die Rückgewinnung von Rohstoffen wie Eisen, Aluminium, Kupfer oder Gold grosse Mengen an Kohlendioxid einsparen

Allein in der Schweiz handelt es sich dabei um circa 3 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das entspricht ungefähr dem gesamten Güterverkehr des Landes. Nach Angaben des Wirtschaftsverbandes Swico ergibt das Elektronik-Recycling in der Schweiz aktuell pro Jahr ungefähr 1 Tonne Edelmetalle. Weiterhin lassen sich so jährlich etwa 23'000 Tonnen Industriemetalle wie Eisen, Aluminium und Kupfer sowie 5'500 Tonnen Kunststoffe zurückgewinnen. Der Grossteil der Kohlendioxid-Einsparung geht dabei auf das Recycling von Gold zurück. Dabei werden pro Jahr nur etwa 160 kg dieses Edelmetalls aus Elektronik recycelt.

Elektronik-Recycling in der Schweiz

  

Die Schweiz hat als erstes Land ein Recyclingsystem für Elektroschrott eingeführt. Die Sammlung und Entsorgung erfolgt im Wesentlichen durch SENS eRecycling und Swico. SENS eRecycling sammelt vorwiegend Elektrogeräte aus Haushalten wie Kühlschränke, Kleingeräte oder elektrisches Spielzeug. Swico kümmert sich um Technik aus den Bereichen Informatik, Bürotechnik, Medizin- und Messtechnik sowie Unterhaltungselektronik.

Die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG), die bereits beim Kauf eines neuen Geräts im Kaufpreis einkalkuliert ist, finanziert dieses Entsorgungssystem. Das ermöglicht die kostenlose Abgabe bei verschiedenen Sammelstellen. Allerdings gilt das nur für die genannten Geräte und nicht für Industrieelektronik oder gewerblich genutzte Grossgeräte. Für diese zahlen Sie bei der Anschaffung auch keine vRG. Wenden Sie sich für das fachgerechte Recycling dieser Technik aus Ihrem Unternehmen an einen darauf spezialisierten Entsorger. Die Ausfuhr von Elektroschrott aus der Schweiz in Nicht-EU- oder Nicht-OECD-Länder ist verboten.

Elektronische Komponenten und ihre Materialien

  

Conrad hat viele elektronische Geräte und Komponenten für den Produktionsprozess oder das Büro im Sortiment. Dazu gehören unter anderem Netzteile zur Spannungsversorgung, beispielsweise Labornetzteile, Steckernetzteile und Hutschienen Netzteile. Ein Relais oder Schütz für Ihre Automatisierungslösungen finden Sie hier ebenso wie Netzkabel, Steckdosen und viele andere Bauteile. Führen Sie die alten, ausgetauschten Komponenten ebenso dem Recyclingprozess zu wie komplette elektronische Geräte.

Die besonderen Herausforderungen im Elektronik-Recycling bestehen darin, dass viele Geräte komplexe Strukturen aufweisen. Deshalb kann die Demontage und Separierung der einzelnen Materialien aufwändig sein. Häufig enthält die Elektronik Massenmetalle wie Eisen, Stahl, Aluminium und Kupfer sowie Edelmetalle. Diese metallischen Stoffe lassen sich relativ leicht zurückgewinnen. Bei anderen Rohstoffen wie Indium, Tantal, Gallium und seltenen Erden ist das Recycling schwieriger. Die Wiedergewinnungsraten sind deshalb aktuell noch sehr gering. Besonders anspruchsvoll und wichtig ist die Abtrennung von gesundheits- oder umweltschädlichen Stoffen. Darüber hinaus sind auch Materialien in der Elektronik verbaut, die sich nicht für das Recycling eignen. In den meisten dieser Fälle erfolgt dann die thermische Verwertung in einer Abfallverbrennungsanlage.

Hier sind einige Beispiele für Komponenten der Elektronik und die in ihnen enthaltenen wiederverwertbaren Materialien:

  • Leitermaterial oder Abschirmmaterial in Kabeln: Kupfer, Kupferlegierungen, Aluminium

  • Spule (zum Beispiel in einem Schütz oder Relais): Drahtwicklung aus Kupfer oder Aluminium; Kern aus Eisen

  • Kontakte: Kupferlegierungen, Silber, Gold

  • Kühlkörper in einem Netzteil: Aluminium

  • Lötkontakte: Zinnlegierung

  • Gehäuse und Isoliermaterial (zum Beispiel für Steckdosen, Netzteile oder Kabel): verschiedene Kunststoffe

  • Batterien: Eisen, Kupfer, Aluminium, Titan, Lithium, Rhodium, Wolfram, Neodym, Kobalt

Ob Hutschienen Netzteil, Labornetzteil oder Kabel: Elektroschrott sammeln und sortieren

  

Das Sammeln und Sortieren ist der erste Schritt zur fachgerechten Entsorgung von Elektronik. Unternehmen geben Elektrogeräte an Sammelstellen und Industrieelektronik bei spezialisierten Entsorgungsunternehmen ab. Für grössere Mengen können Sie auch die Abholung vereinbaren. Nicht alle gesammelten Altgeräte sind defekt. Im Idealfall lassen sie sich weiterverkaufen, gegebenenfalls nach einer Reparatur oder Aufbereitung. Wenn das nicht möglich ist, sind eventuell einzelne intakte Komponenten wiederverwendbar.

Zum Beispiel kann sich das Netzkabel oder die Spannungsversorgung für den Einbau in anderen Geräten eignen. Bevor der Recyclingprozess startet, erfolgt die Entfernung schadstoffhaltiger Teile. Das betrifft unter anderem PCB-Kondensatoren, Bildschirme und bestimmte Leuchtstoffe. Diese Trennung erfolgt in Handarbeit, ebenso wie die Separierung von Glas und anderen Störstoffen. Batterien und Akkus geben Sie grundsätzlich bereits getrennt vom restlichen Elektroschrott ab.

Der Recyclingprozes

  

Im nächsten Schritt kommt es darauf an, die wiederverwertbaren Materialien aus Steckernetzteilen, Netzkabeln und anderen elektronischen Komponenten zurückzugewinnen. Das beginnt mit der Zerkleinerung der Elektronik, häufig durch schonendes maschinelles Zerschlagen. So lösen sich die Klemm- und Lötstellen, sodass sich einzelne Komponenten separieren lassen. Für die Trennung der verschiedenen Stoffe kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Kunststoffisolierungen lassen sich zum Beispiel durch Schwerkraftabscheidung entfernen. Siebe, Magnete, Nasstische und Wirbelstromscheider sind noch weitere Beispiele für Technologien, die sich zum Trennen unterschiedlicher Materialien eignen. Viele Metalle und Kunststoffe liegen danach in einer ausreichenden Reinheit für die Weiterverarbeitung vor.

Verwertung und Entsorgung nicht recycelbarer Bestandteile

  

Nicht die gesamte Elektronik lässt sich wieder in ihre Ausgangsstoffe zurückführen. Ein Teil der verwendeten Materialien ist nicht stofflich recycelbar. Für einige davon gibt es eventuell andere Verwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Füllstoffe. Ist das nicht der Fall, erfolgt die thermische Verwertung in einer Verbrennungsanlage oder die Entsorgung auf einer Deponie. Schwieriger ist der Umgang mit gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen. Entsorgungsunternehmen wenden spezielle Verfahren an, um diese unschädlich zu machen oder sicher zu lagern. Denn Kontaminierungen der Umwelt sind unter allen Umständen zu vermeiden.

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Trends beim Recycling von Elektronik

   

Die Menge an Elektroschrott wird auch aufgrund steigender Digitalisierung und Automatisierung in Zukunft noch wachsen. Gefragt sind deshalb nicht nur innovative Lösungen für den Wiederverwertungsprozess. In der Elektronikindustrie wird die Recyclingfähigkeit von Produkten zunehmend zu einem Qualitätsmerkmal. Hersteller sind bestrebt, Produkte zu entwickeln, die leicht recycelbare Materialien verwenden und bei denen sich Komponenten leicht trennen lassen. 

Dieser Ansatz trägt nicht nur zur Nachhaltigkeit bei, sondern ermöglicht es auch, den Wert der Produkte über ihren Lebenszyklus hinweg zu erhalten. Conrad hat viele solcher Produkte im Sortiment. Nicht zuletzt ist die Mithilfe aller Verbraucher und Unternehmen für den Erfolg der Recyclinglösungen notwendig. Denken Sie deshalb daran, alte Elektronik abzugeben, wenn Sie beispielsweise ein Labornetzteil, ein Steckernetzteil oder andere Komponenten austauschen.

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