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Ratgeber

Wissenswertes zu Absperrventilen

Mit Absperrventilen wird der Durchfluss von Flüssigkeiten oder Gasen in Rohrleitungen geregelt. Zugleich dienen sie dazu, den Durchfluss komplett zu unterbrechen, etwa für Wartungsarbeiten und Reparaturen. In welchen Bereichen Absperrventile verbaut werden, wie sie funktionieren und welche Varianten es gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Wie funktionieren Absperrventile?

Absperrventile dienen der zentralen Steuerung des Durchflusses von Flüssigkeiten oder Gasen. Der Durchfluss des Mediums wird durch die Querschnittsfläche der Ventilöffnung beeinflusst, so dass die Ventile mit offenem Durchgang nicht nur zum Absperren, sondern auch zum Regeln eingesetzt werden können. Letzteres wäre zum Beispiel mit einem Absperrhahn nicht möglich, denn er lässt nur zwei Zustände zu, die durch eine 90°-Drehung eingestellt werden: vollständig geöffnet oder abgesperrt. Zwischenstufen gibt es nicht.

Doch wie funktionieren Ventile zum Absperren und Regeln der Durchflussmenge? Im Gehäuse steckt ein Absperrkörper (zum Beispiel in Form eines Tellers, Kegels oder Zylinders) mit Dichtscheiben. Je nach vorgesehenem Einsatzgebiet werden verschiedene Dichtungsmaterialien verwendet, etwa aus speziellem Kunststoff oder aus Gummi. Beim Schliessen des Ventils, beispielsweise durch ein manuell betätigtes Handrad, wird der Absperrkörper durch eine Spindel zum Ventilsitz geführt. Wenn die Armaturen mit steigender Spindel ausgestattet sind, wird das Handrad je nach Einstellung nach unten oder oben bewegt. Hier verrät allein die Position des Handrads die Ventileinstellung.

Absperrvorrichtungen und ihre Variationen

Abbildung: Schrägsitzventil

Absperrventile können sowohl zur Entleerung von einzelnen Behältern dienen, als auch in ein geschlossenes System mit Kreislauf montiert werden. Häufig fungieren sie zudem als Sicherheitsventile in komplexen Systemen. So vielfältig die Einsatzgebiete der Absperrarmaturen, so vielseitig sind auch ihre Formen: Geradesitzventile nehmen weniger Platz in Anspruch als Eckventile und eignen sich ideal für die Unterputz-Montage. Durch die Bauform kommt es jedoch zu hohem Druckverlust. Die Spindel steht im rechten Winkel zur Strömungsrichtung. Gase oder Flüssigkeiten müssen daher mehrmals umgelenkt werden. Schrägsitzventile punkten mit deutlich geringerem Druckverlust und Strömungswiderstand. Der Absperrkörper des Schrägsitzventils befindet sich im 45°-Winkel zur Strömungsrichtung. Ihre Bedienungsachse fällt, bedingt durch die Bauform, länger aus als die der Geradesitzventile.

Bei Trinkwasserleitungen finden Sie sogenannte KRF-Ventile vor. Das sind kombinierte Freistromventile mit Rückflussverhinderer. Während der Ventilteller im Freistrom-/Rückschlagventil im offenen Zustand das Trinkwasser nahezu ungehindert durchfliessen lässt, sorgt der Rückflussverhinderer dafür, dass das Wasser nicht ins Versorgernetz zurückfliessen kann. Bei KRF-Ventilen werden manchmal Geräuschbildungen wahrgenommen, die durch bestimmte Armaturen wie Kugelhähne verursacht werden. Zwar weisen solche Ventile eine lange Lebensdauer auf, wartungsfrei sind sie aber nicht. Der Rückflussverhinderer muss einmal im Jahr gewartet und auf seine Funktion hin überprüft werden. Im Heizungs-, Kühlungs-, Lüftungs- oder Brauchwasseranlagen werden auch Drei-Wege-Ventile verbaut, um die Strömungen kontrolliert steuern beziehungsweise mischen zu können. 

Zwar sind Absperrventile zum Freigeben, Regulieren und Absperren ideal geeignet, je nach Einsatzgebiet werden jedoch auch andere Absperrarmaturen verwendet. Dazu gehören zum Beispiel Absperrschieber, die in Wasserrohrleitungen mit hohen Nennweiten integriert werden. Ein genaues Regulieren, wie Sie es beispielsweise vom herkömmlichen Wasserhahn kennen, indem Sie den Hahn stufenlos auf- und zudrehen, ist mit dem Schieber nicht möglich.

Wichtiges beim Kauf von Absperrventilen

Je nach Einsatzzweck müssen Sie beim Kauf der Ventile genau auf Material, Aussengewinde, Verschleissschutz und weitere Merkmale achten. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Kaufkriterien:

Anwendung: Überprüfen Sie, welche Art von Absperrarmatur Sie benötigen. 

Gewinde/Steckverbindung: Damit das Ventil festen Halt hat, müssen Sie beim Kauf auf passende Gewinde oder gegebenenfalls Steckverbindungen achten. 

Material: Ob Edelstahl, Messing oder Kunststoff – für Heizungs- und Wasserrohrleitungen eignen sich andere Materialien eher als für Produktionswege in der Lebensmittelindustrie. 

Betriebstemperatur: Ein Blick auf die minimale und maximale Betriebstemperatur ist wichtig, um möglichst lange vom Produkt profitieren zu können. Betriebstemperaturen, die höher oder niedriger als die angegebenen sind, können Schäden an Dichtungen und Ventilkörper verursachen.

Unser Praxistipp: Festsetzen der Absperrventile mit einfachem Trick verhindern

Wenn weder Wartungen noch Reparaturen vorgenommen wurden, kann es vorkommen, dass Absperrvorrichtungen so fest sitzen, dass keine Drehung mehr möglich ist. Um das zu verhindern – und um in Notfall schnell das Wasser abdrehen zu können – sollten Sie in regelmässigen Abständen die Absperrvorrichtung zu- und wieder aufdrehen.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Absperrventilen

Was ist die Nennweite?

Die Nennweite ist eine Angabe für den Rohrdurchmesser. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Normen. Um ein passendes Gegenstück zu finden, sollten Sie darauf achten, dass die Angaben auf derselben Norm basieren.

Legt ein Absperrventil die Richtung des Durchstroms fest?

Nein, es kann nur den Durchgang freigeben oder sperren. Wollen Sie den Rückstrom verhindern, benötigen Sie entweder ein integriertes oder ein zusätzliches Rückschlagventil zur Festlegung der Durchgangsrichtung.

Was ist der Totraum in diesem Fall?

Der sogenannte Totraum ist eine Nische im Inneren des Ventils, in der die Strömungsgeschwindigkeit durch bauliche Zustände vermindert wird. Es besteht die Gefahr, dass sich dort Ansammlungen des Mediums bilden, was je nach Stoffzusammensetzung eine explosionsgefährdete Mischung ergibt oder Schimmelgefahr birgt. Moderne Varianten werden mit möglichst kleinem Totraum konstruiert, zum Teil sogar ohne.