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Ratgeber

Wissenswertes zu Bleiakkus, den robusten Energiespeichern

Bleiakkumulatoren blicken auf eine lange Geschichte zurück und haben noch lange nicht ausgedient. Auch wenn neue Technologien wie Lithium-Akkus auf dem Vormarsch sind, kommen Bleiakkus weiterhin in vielen Bereichen zum Einsatz. Das – zumindest im privaten Bereich – bekannteste Einsatzgebiet ist das Auto: Hier dienen die Akkus als Starterbatterien. Wie Bleiakkus funktionieren, welche Arten es gibt und was es beim Kauf zu beachten gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Was ist ein Bleiakku?

Die Ursprünge der Bleiakkumulatoren reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Alessandro Volta auf Grundlage der Forschungsarbeit von Luigi Galvani die galvanische Zelle entwickelte, die dazu dient, chemische in elektrische Energie umzuwandeln. Dieses Prinzip liegt der Funktionsweise des Bleiakkumulators zugrunde, der letztendlich nichts anderes ist als eine galvanische Zelle.

Die Bezeichnung Bleiakkumulator rührt daher, dass die Elektroden aus Blei beziehungsweise Bleidioxid bestehen. Umgeben sind sie von Schwefelsäure, die als Elektrolyt fungiert und auch der Grund ist, warum auslaufende Bleibatterien so gefährlich sind. Schwefelsäure ist stark ätzend und kann schwere Verletzungen verursachen, wenn sie in Kontakt mit der Haut kommt oder über Dämpfe eingeatmet wird. Defekte oder unsachgemäss entsorgte Bleibatterien sind ausserdem potenziell schädlich für die Umwelt, da Blei ein giftiges Schwermetall ist.

Blei-Akkus dienen häufig als Starterbatterien für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, das heisst, sie liefern dem Anlasser die erforderliche Energie, damit das Automobil anspringen kann. Wenngleich es mittlerweile auch andere Akku-Typen in Fahrzeugen gibt, ist die herkömmliche Bleibatterie in verschiedenen Varianten immer noch weit verbreitet. Sie weist eine hohe Leistungsdichte auf, kann also in kurzer Zeit viel Energie abgeben – ideale Voraussetzungen für eine Automobil-Batterie. Ausserdem sind Blei-Akkus vergleichsweise günstig in der Anschaffung, widerstandsfähig und lassen sich leicht wieder aufladen. Auch frostige Temperaturen weit im Minusbereich machen ihnen nicht viel aus, sofern sie nicht schon weit entladen sind. Ein Nachteil der Akkus besteht in ihren relativ grossen Abmessungen und dem schweren Eigengewicht – wobei letzteres manchmal auch ein Vorteil sein kann. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung des Blei-Akkus als Ausgleichsgewicht an der Hinterachse von Gabelstaplern.

Handelt es sich um geschlossene Bleiakkumulatoren in Form von Blei-Gel- oder AGM-Akkus, ergeben sich weitere Einsatzgebiete, etwa im Bereich der Notstromversorgung, zur Energieversorgung beim Camping oder zur Überbrückung „sonnenloser“ Zeiten in der Solartechnik.

In unserem Onlineshop bieten wir Ihnen eine grosse Auswahl an Bleiakkus, die sich unter anderem hinsichtlich der verwendeten Technologie, der Akku-Spannung und der Kapazität unterscheiden.

Arten von Bleiakkumulatoren

Zunächst einmal kann man zwischen der klassischen Form, den offenen Bleiakkus und geschlossenen Varianten unterscheiden. Letztere sind abgedichtet und können teils „über Kopf“ gelagert, transportiert und gegebenenfalls sogar betrieben werden. Der Innendruck wird durch ein integriertes Überdruckventil reguliert. Verschlossene Bleiakkumulatoren sind auch als VRLA-Akkumulatoren bekannt (valve-regulated lead-acid battery, deutsch: ventilgeregelte Blei-Säure-Batterie). Beim Umgang mit offenen Bleiakkus, in denen sich flüssige Schwefelsäure befindet, ist besonders auf Sicherheit zu achten. Ausserdem müssen diese Akkumulatoren gelegentlich mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden, um Verluste durch Ausgasen und Verdunstung auszugleichen und eine optimale Leitfähigkeit des Elektrolyten zu wahren. Geschlossene Zellen sind wartungsfrei und werden deshalb auch als MF-Akkus (maintance free) bezeichnet. Es handelt sich um Akkus mit gebundenem Elektrolyten: entweder um Gel-Akkus oder Vlies- beziehungsweise AGM-Akkus:

Blei-Gel-Akkus

Diese Akkus sind auslaufsicher und können in jeder Lage beziehungsweise Position verwendet werden, auch „über Kopf“, was bei Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten selbstverständlich nicht geht. Sie eignen sich ideal für Elektroautos, elektrische Rollstühle und andere elektrische Antriebe sowie zur Notstromversorgung, beispielsweise in Krankenhäusern oder Alarmanlagen.

Blei-Vlies-Akkus (AGM-Akkus)

Blei-Vlies-Akkus gehören zu den sogenannten Akkus mit AGM-Technologie. AGM steht für Absorbent Glass Mat, was bedeutet, dass der Elektrolyt in einem Vlies aus Glasfaser gebunden ist. Diese Akkus können vergleichbar hohe Ströme wie Bleiakkumulatoren mit flüssigem Elektrolyten erzeugen und daher als Starterbatterien zum Einsatz kommen. Häufig dienen sie, ebenso wie Blei-Gel-Akkus als Akkumulatoren in Solaranlagen, in unterbrechungsfreien Stromversorgungsanlagen (USV), in Wohnwagen und anderen Bereichen.

Kaufkriterien für Bleiakkus – worauf kommt es an?

Je nachdem, für welchen Einsatzzweck Sie einen Akku benötigen, empfehlen sich Varianten mit entsprechender Elektrolytbindung und Bauform. Achten Sie auf die vom Hersteller angegebenen Verwendungsmöglichkeiten und Einsatzbedingungen, um sicherzustellen, dass die Batterie Ihren Anforderungen genügt. Technische Spezifika, die es zu beachten gilt, sind unter anderem die Anschlussmöglichkeiten (Stecher, Buchsen, Klemmen), die Akku-Spannung in Volt (V) und die Akku-Kapazität in Amperestunden (Ah) sowie Qualitätsmerkmale wie die Zyklenfestigkeit (Anzahl der möglichen Entladungen und Aufladungen, bis die Kapazität einen kritischen Wert unterschreitet), die Fähigkeit zum Schnellladen sowie eine möglichst geringe Selbstentladung.

Unser Praxistipp: Tiefenentladung vermeiden

Bleiakkus sind zwar robust gegenüber äusseren Einflüssen, was ihnen aber sehr schnell arg zusetzen kann, sind Tiefenentladungen. Wird der Akku soweit entladen, dass die Kapazität fast vollständig erschöpft ist, kann das dazu führen, dass er anschliessend nicht mehr zu gebrauchen ist. Um einer Tiefenentladung vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Akku zu laden, bevor die Spannung zu weit absinkt. Wichtig: Falls es doch zu einer Tiefenentladung gekommen ist, weil Sie beispielsweise das Licht Ihres Kfz über Nacht angelassen haben, sollten Sie kein Schnellladegerät verwenden, um ihn möglichst schnell wieder aufzuladen. Das könnte noch mehr Schaden anrichten. Besser ist eine langsame Aufladung mit geringem Ladestrom. Viele Akku-Ladegeräte sind mit Regenerationsprogrammen für solche Fälle ausgestattet.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Bleiakkus

Welche Lebensdauer haben Bleiakkus?
Bei sachgemässer Lagerung, Verwendung und gegebenenfalls Wartung haben Bleiakkus eine Lebensdauer von mehreren Jahren. Qualitativ hochwertige Traktions- und Speicherbatterien können teils bis zu 15 Jahre genutzt werden. Ein Indikator für die Lebensdauer von Bleiakkumulatoren ist das Gewicht: Sind sonstige Parameter wie Grösse und Kapazität identisch, ist in der Regel die Lebensdauer des schwereren Bleiakkus besser, da hier die Bleigerüste massiver ausgeführt sind. Die Hersteller geben meist an, für welche Laufzeit ihre Produkte ausgelegt sind. Beachten Sie die Angaben in der Produktbeschreibung und im Datenblatt.

Was kostet ein Bleiakku?
Die Preise für Bleiakkumulatoren variieren deutlich und sind nicht zuletzt vom Hersteller, von der Bauform sowie von der jeweiligen Leistung und Kapazität der Akkumulatoren abhängig.

Wie kältebeständig sind Bleiakkus?

Wie viel Kälte ein Bleiakkumulator aushält, ist wesentlich abhängig vom Ladezustand, da er Einfluss auf die Elektrolytdichte hat. Ändert sich die Säuredichte, gilt das auch für den Gefrierpunkt. Grundsätzlich gilt: Je voller der Akku, desto kältebeständiger ist er. Insbesondere Starterbatterien in Autos, die häufig für Kurzstrecken zum Einsatz kommen, können durch eisige Aussentemperaturen sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Beträgt die Säuredichte nur noch 1,12 kg/l, weil der Akku leer ist, liegt der Gefrierpunkt bei -11 °C. Das ist nicht nur problematisch, weil der Akku natürlich nicht mehr funktioniert, wenn er gefroren ist, sondern weil das Gehäuse durch den Frost rissig werden kann. Das führt unter Umständen dazu, dass der Elektrolyt (ätzende Säure!) austritt. In dem Fall muss die Autobatterie sofort ausgewechselt werden. Sind keine erkennbaren Schäden oder austretende Flüssigkeit vorhanden, ist eine vorsichtige Aufladung eventuell noch möglich.