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Ratgeber

Wissenswertes zu Cloud-Lösungen

Was sind Cloud-Lösungen?

Wird ein digitaler Speicher mit integriertem Dateiserver in ein Rechnernetz eingebunden, spricht man von einem Network Attached Storage oder kurz: NAS. Dieses NAS stellt die gespeicherten Daten allen Netzwerkteilnehmern entsprechend der vergebenen Zugriffsrechte zur Verfügung. Bietet ein NAS die Möglichkeit des Datenzugriffs von ausserhalb und stehen dem Nutzer serverseitig besondere Dienste – etwa Streamingdienste, Mailserver oder Webserver – zur Verfügung, kann man das System als Cloud-Speicher oder Cloud-Lösung bezeichnen. Im Unterschied zum reinen Online-Speicher ermöglicht ein Cloud-Speicher Anwendungen, die deutlich über die reine Datenbereitstellung hinausgehen. Die als Cloud-Lösung angebotenen NAS-Systeme kommen bereits mit eingebauten Festplatten daher, die auf dem neuesten Stand und für den Einsatz als Cloud-Speicher optimiert sind.

Wie funktionieren Cloud-Lösungen?

Die als Cloud-Speicher verwendeten NAS-Systeme bestehen aus einem Verbund von Festplatten, die in einem eigenen Gehäuse verbaut sind. Diese werden über einen eingebauten RAID-Controller je nach Nutzerpräferenz logisch verknüpft, so dass sie entweder einen höheren Ausfallschutz, höhere Zugriffsraten, eine Kombination aus beidem oder einfach ein Gesamtvolumen mit der kumulierten Speicherkapazität aller Festplatten ermöglichen. Ein integrierter Server stellt je nach Ausführung unterschiedliche IT-Dienste bereit. Der Server läuft zumeist mit einem Unix-basierten Betriebssystem wie Linux. Über eine browsergestützte Benutzerverwaltung wird der NAS-Server von einem beliebigen Netzwerkteilnehmer aus konfiguriert. Zur Konfiguration gehören beispielsweise die Einrichtung der Benutzerzugänge, die Einstellungen der verwendeten Netzwerkprotokolle und die Aktivierung von Zusatzdiensten.

Grundfunktionen von Cloud-Lösungen

Ein zentrales Merkmal von Cloud-Lösungen sowohl für den privaten als auch für den professionellen Bedarf ist die benutzerspezifische Zugriffskontrolle. So lassen sich persönliche Speicherbereiche, sogenannte Shares, je Benutzer einrichten. Damit können beispielsweise Unternehmen einzelnen Mitarbeitern oder Kunden einen eigenen Speicherbereich zuordnen. Zudem ist es möglich, den Benutzern Zugang zu weiteren Shares mit vordefinierten Lese- oder Schreibrechten einzuräumen.

Der Zugriff auf den Datenspeicher kann über unterschiedliche Netzwerkprotokolle erfolgen. Über SMB (Server Message Block) oder dessen erweiterte Variante CIFS (Common Internet File System) können Windows-Systeme auf den Speicher zugreifen. Weitere Protokolle wie NFS (Network File System) oder AFP (Apple Filing Protocol) ermöglichen den Zugriff für andere Betriebssysteme wie Linux oder MacOS. Zusätzlich werden in der Regel FTP (File Transfer Protocol), SSH (Secure Shell) oder Telnet (Teletype Network) unterstützt. Grundsätzlich gilt: Je mehr Protokolle unterstützt werden, desto flexibler ist das System.

Die meisten Systeme sind mit einer Laufwerksverschlüsselung und einem strengen Passwortschutz geschützt. Dadurch bieten sie ein hohes Mass an Sicherheit.

Praxistipp: Plug-ins nutzen

Viele Hersteller ermöglichen die Installation von Drittanbieter-Software in Form von Plug-ins, wodurch zahlreiche Zusatzfunktionen verfügbar werden. Damit ist es beispielsweise möglich, Fotogalerien zu nutzen, virtuelle Maschinen zu betreiben oder per WLAN an das Netzwerk angebundene IP-Kameras zu steuern. Das Angebot an Plug-ins hängt vom Hersteller ab.

  

Systemleistung und Geschwindigkeit

Wie alle Computer verfügt auch die eingesetzte Hardware einer Cloud-Lösung über bestimmte Leistungsmerkmale. Entscheidend sind die Rechenleistung des Hauptprozessors sowie Grösse und Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers. Je mehr Rechenleistung ein System bietet, desto mehr Performance zeigt sich bei den angebotenen IT-Services. Das kann sich vor allem bei rechenintensiven Aufgaben wie dem Videostreaming bemerkbar oder bei einer hohen Anzahl gleichzeitiger Zugriffe zu bestimmten Zeiten bemerkbar machen, was vor allem für Business-Lösungen relevant ist.

Festplatten

Eine wichtige Grösse bei Cloud-Lösungen ist die Gesamt-Speicherkapazität. Sie hängt von Zahl und Grösse der eingebauten NAS-Festplatten ab. Je mehr Einschübe vorhanden sind, desto höher die Gesamtkapazität. Für eine private Cloud reichen zwei Festplatten-Einschübe in aller Regel aus. Wer darauf angewiesen ist, eine defekte Festplatte auch während des laufenden Betriebs wechseln zu können, sollte darauf achten, dass das System das unterstützt („Hot Swap“).

Die verwendeten Festplatten lassen sich in unterschiedlicher Weise via RAID (Redundant Array of Independent Disks) logisch verknüpfen. So können die Platten hälftig zu einem logischen Laufwerk zusammengefasst werden (RAID 0), was die Zugriffsrate verdoppelt, aber ein höheres Ausfallrisiko mit sich bringt. Im Modus RAID 1 werden alle Daten identisch auf zwei Platten geschrieben, womit sie doppelt vorliegen. Das erhöht die Ausfallsicherheit, beschränkt die Kapazität aber auf die Hälfte des gesamten Festplattenplatzes. Weitere RAID-Varianten wie RAID 5, 6 oder 10 benötigen mindestens vier Festplatten. Alternativ können alle Festplatten als einfacher Verbund im Modus JBOD (Just a bunch of disks) gesteuert werden.

Weniger kaufentscheidend, aber dennoch relevant ist ein einfacher Einbau der Festplatten: Verfügt ein NAS über ein Stecksystem, lassen sich Festplatten bequem ohne Werkzeug auswechseln.

Schnittstellen

GBit-Ethernet gehört heute zur Standardausstattung von Cloud-Speichern. Sind zwei Ethernet-Anschlüsse vorhanden, kann die Geschwindigkeit der Netzwerkanbindung durch Link-Aggregation verdoppelt werden. In dem Fall erfolgt eine Bündelung beider physischer LAN-Verbindungen zu einem logischen Kanal. Diese Funktion muss allerdings in die Infrastruktur des lokalen Netzwerks integriert werden können, was in privaten Haushalten oder bei kleinen Unternehmen oft nicht ohne Weiteres möglich ist.

Integrierte USB-Anschlüsse ermöglichen die Einbindung weiterer Datenspeicher wie Speichersticks oder externer USB-Festplatten. Ebenso lassen sich zusätzliche Geräte wie Drucker anbinden. Um eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erzielen, sollte man auf USB-3.0-Anschlüsse achten. Ist eine eSATA-Schnittstelle vorhanden, können weitere NAS oder externe Festplatten darüber angeschlossen werden. Allerdings ist die Verbreitung dieser Schnittstelle rückläufig. 

Bedienung und Konfiguration

Sämtliche Einstellungen eines Cloudspeichers lassen sich standardmässig über die browsergestützte Benutzersteuerung vornehmen. Der Zugriff erfolgt über einen beliebigen Rechner im Netzwerk. Je nach Hersteller und Modell fällt das Angebot integrierter Funktionen mehr oder weniger reichhaltig aus. Standard ist eine Zustandsübersicht über Festplatten und System. Ebenso gehört eine Zeitsteuerung, nach der sich der Speicher selbst ein- oder ausschaltet, zu den „Must-haves“.

Eine besondere Bedeutung für alle Cloud Services hat die Zuweisung einer dynamischen DNS-Adresse durch einen entsprechenden Dienst seitens des Herstellers. Damit lässt sich die eigene Cloud mit einer festgelegten Domain aus dem Internet ansprechen, ohne dass man die eigene, in der Regel stets wechselnde IP-Adresse kennen muss. Dynamische DNS-Adressen sind alternativ über Drittanbieter erhältlich. Deren Einrichtung erfordert meist weitergehende Netzwerk-Kenntnisse und geht oft mit zusätzlichen Kosten einher.

Viele Hersteller bieten mittlerweile Apps für den unkomplizierten Datenzugriff von mobilen Geräten aus an.

Zusatzfunktionen

Je nach Hersteller und Modell gibt es diverse Zusatzfunktionen. Temperaturgesteuerte Lüfter zum Beispiel regulieren die integrierte Kühlung je nach Bedarf. Das reduziert die Geräuschentwicklung deutlich. Bei längerer Ruhephase kann gegebenenfalls ein Festplatten-Stopp erzwungen werden, was den Stromverbrauch wahrnehmbar senken kann.

Einige Systeme enthalten Streaming-Server-Software, die ein flüssiges Streaming von Bild-, Audio- und Video-Daten über eine benutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht – etwa mit Drittanbieter-Software wie Plex oder Twonkey Media Server. Diese Funktion wird veraltet als DLNA-Zertifizierung (Digital Living Network Alliance) bezeichnet.

Wer besonders grossen Wert auf Datensicherheit legt, sollte regelmässige Backups erstellen. Die meisten Cloud-Lösungen bieten ein integriertes Modul für automatisierte Backups oder Sync-Funktionen. Dabei können Backups auf externe Festplatten, andere Cloud-Speicher oder angeschlossene NAS-Systeme exportiert werden. Zudem lassen sich manche Cloudspeicher als Ziel für Timemachine-Backups auf Apple-Systemen einsetzen.

Weitere integrierte Cloud-Services können beispielsweise sein: Kalender-Funktionen, Adressbücher, Chat-Programme, Buchhaltungs-Software, Webseiten-Baukästen oder Projektmanagement-Tools.

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