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Ratgeber

   

Wissenwertes zu Funkmodule

Was ist ein Funkmodul?

Funkmodule sind elektronische Baugruppen, die Schalt- und Steuersignale, Status- oder Störmeldungen sowie Daten drahtlos per Funksignal übertragen können. Sie bestehen aus mindestens einem Sender und/oder einem Empfänger. Moderne Funkmodule arbeiten fast ausschließlich mit digitalen Signalprotokollen, die weitgehend störsicher sind und zudem eine Datenverschlüsselung erlauben. Je nach Funk- und Antennentechnologie sind Reichweiten zwischen 30 und über 1.000 Metern im Freifeld erreichbar.

Welche Typen und Bauarten von Funkmodulen gibt es?

Grundsätzlich kann man Funkmodule ihrer Funktionalität nach in vierAusführungen einteilen:

Funkempfänger mit Schaltausgängen

Dienen zur Fernsteuerung elektrischer Verbraucher. Dies können beispielsweise Tore, Schranken, Heizungs- und Klimaanlagen sein, aber auch Außenbeleuchtungen, Maschinen und Pumpen. Grundsätzlich lässt sich damit jede Schalthandlung aus der Ferne vornehmen, die auch lokal möglich ist. 

I/O-Funkmodul

I/O-Funkmodule besitzen sowohl Ein- als auch Ausgänge und vereinen die Funktionalitäten von Funksendern und Funkempfängern in einem System. Mit nur einer Funkstrecke können damit Anlagen überwacht und gesteuert werden. Dabei sind teilweise nicht nur digitale, sondern analoge Eingänge verfügbar, um auch Sensor- und Grenzwerte übertragen zu können. 

Funkmodems 

Funkmodems übertragen RS-232- oder RS-485-Signale kabellos und bidirektional. Sie ermöglichen eine einfache Anbindung von Geräteschnittstellen und eine Kommunikation über weitere Strecken.  

Funksender

Besitzen einen oder mehrere Eingänge. Je nach Konfiguration senden sie eine Statusmeldung an den Funkempfänger, wenn ein entsprechendes Signal am jeweiligen Eingang anliegt oder fehlt. Damit können zum Beispiel technische Anlagen überwacht werden, die nicht ständig mit Personal besetzt sind. Im Störungsfall übermittelt das Funkmodul eine entsprechende Statusmeldung an den Empfänger. Weitere Einsatzgebiete sind Alarmmeldungen und Bestätigungen mechanischer Abläufe über Kontaktschalter, zum Beispiel, ob ein Tor oder eine Schranke offen oder geschlossen ist beziehungsweise, ob eine ferngesteuerte Schalthandlung korrekt vollzogen wurde. 

Funkmodule, die für Ein-Aus-Schalthandlungen vorgesehen sind, besitzen eine der Kanalzahl entsprechende Anzahl an Relais. Sie schalten elektrische Verbraucher über einen oder mehrere potentialfreie Kontakte, je nach Ausführung mit einer Tast- oder Schaltfunktion, beziehungsweise mit wählbarer Schaltdauer über einen Timer.

GSM-Funkmodule nutzen die bestehenden Mobilfunknetze mit den Frequenzbereichen 900/1800 und 950/1900 MHz. Sie arbeiten mit einer handelsüblichen SIM-Karte, wie sie in Mobiltelefonen Verwendung findet. Hier gibt es prinzipiell keine Beschränkung der Funkreichweite, solange sowohl am Sender- als auch am Empfängerstandort eine GSM-Netzabdeckung verfügbar ist.  

Kaufkriterien für Funkmodule – Worauf kommt es an?

Sollen Steuerungen und Schaltbefehle über weitere Entfernungen als etwa 1.000 Meter erfolgen, bieten sich GSM-Funkmodule an. So können beispielsweise selbst im Auslandsurlaub Stör- und Statusmeldungen als SMS auf dem Mobiltelefon empfangen werden. Umgekehrt ist es möglich, aus beliebiger Entfernung Schaltbefehle vom Mobiltelefon oder Smartphone zu senden, beispielsweise, um Tore und Schranken zu öffnen oder zu schließen.

Eine parallele Überwachung und Steuerung ist mit I/O-Funkmodulen möglich. Sie bieten sich insbesondere zur Maschinen- und Anlagensteuerung im industriellen Umfeld an. Ihre flexibel konfigurierbaren Eingänge und eine umfangreiche Funktionalität ermöglichen es, komplexere Steuerungsaufgaben drahtlos und mit hoher Zuverlässigkeit und Sicherheit zu realisieren. I/O-Funkmodule können nicht nur paarweise arbeiten, sondern ein Funknetzwerk aus mehreren Modulen bilden.

Für einfache und nicht sicherheitskritische Anwendungen reichen preiswerte, unidirektional arbeitende Funkmodule meist aus. Das gilt insbesondere dann, wenn die aus der Ferne ausgelöste Aktion beobachtet werden kann, beispielsweise das Öffnen eines Tors. Unidirektionale Funkmodule geben keine Rückmeldung, ob das Funksignal den Empfänger erreicht hat und korrekt identifiziert wurde.

Höherwertige Funkmodule sind auf beiden Seiten als Sende- und Empfangseinheiten ausgelegt. Diese sogenannten Transceiver können einen korrekt empfangenen Funkbefehl des Senders bestätigen, indem sie eine entsprechende Rückmeldung zurücksenden. Der Anwender hat damit die Sicherheit, dass der Funkbefehl empfangen wurde und kann – bei negativer oder ausbleibender Quittierung – den Vorgang wiederholen beziehungsweise einer etwaigen Störung nachgehen.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Funkmodulen

Wie sicher sind Funkmodule gegen Eingriffe Unbefugter?

Moderne Funkmodule arbeiten mit Wechselcodes, die laufend geändert werden, prinzipiell vergleichbar mit der heimischen Garagentor-Funksteuerung oder der Türöffnung bei Kraftfahrzeugen über den Funkschlüssel. I/O-Funkmodule und Funkmodems kommunizieren über eine digital verschlüsselte Verbindung. Ihre Stör- und Manipulationssicherheit ist daher relativ hoch.

Wird für Funkmodule eine externe Antenne benötigt?

Einfache Funkmodule mit geringer Reichweite besitzen im Regelfall fest auf der Platine oder im Gehäuse verbaute Sende- und Empfangsantennen. Reichweitenstarke Funkmodule verwenden abgesetzte Antennen, die mit passenden Antennenkabeln an geeigneten Stellen montiert werden können. Die mögliche Montage außerhalb von Gebäuden kann die Reichweite beträchtlich erhöhen.

In welchen Frequenzbereichen arbeiten Funkmodule? Fallen laufende Kosten für die Funknutzung an?

Moderne Funkmodule benutzen das hierfür vorgesehene Frequenzband im Bereich von 433 MHz. Dieser Frequenzbereich ist anmelde- und gebührenfrei für zugelassene Geräte nutzbar. GSM-Funkmodule nutzen die Frequenzbereiche 900/1800 und 850/1900 MHz. Sie benötigen eine SIM-Karte, für die einmalige oder laufende Kosten anfallen können, entsprechend den Mobilfunk- oder Datentarifen der Mobilfunkanbieter.

Fazit: So finden Sie das passende Funkmodul

Ist es erforderlich, mehrere Verbraucher zu schalten, empfiehlt sich die Anschaffung eines mehrkanaligen Funkmoduls. Das ist nicht nur preiswerter als der Kauf mehrerer separater Funkmodule, es reicht hierfür zudem eine Funkfernbedienung beziehungsweise ein einzelnes Sendemodul.

Für sicherheitskritische Anwendungen sollten Funkmodule mit bidirektionaler Kommunikation eingesetzt werden. Sie bestätigen korrekt empfangene Schaltbefehle.

Müssen Sensorwerte und Schaltzustände überwacht werden, so sind I/O-Funkmodule die richtige Lösung. Derartige Funkmodule erlauben zudem den Aufbau eines Funknetzwerks, um komplexere Anlagen überwachen und steuern zu können. I/O-Funkmodule ermöglichen ebenfalls eine Überwachung von vorher programmierten Grenzwerten an ihren elektrischen Eingängen.  

Eine mögliche Alternative zu I/O-Funkmodulen stellen Funkmodems dar, falls die Anlagen- oder Maschinensteuerung eine serielle Schnittstelle besitzt. Sie übertragen das Kommunikationsprotokoll unverändert per Funk und ermöglichen damit eine vollständige Steuerung. Funktional betrachtet agieren sie wie ein langes Schnittstellenkabel, jedoch ohne dessen Restriktionen bezüglich der maximalen Länge. Die Installation gestaltet sich deshalb sehr einfach.

Für Test- und Entwicklungszwecke sowie für Reichweitentests stehen bei einigen Funkmodulen sogenannte Evaluation- oder Starterkits zur Verfügung. Sie beinhalten sämtliche Komponenten, um eine funktionierende Funkstrecke aufzubauen, ebenso die erforderliche Software und eine ausführliche technische Dokumentation.  

Unser Praxistipp

Beachten Sie bei der Angabe der maximalen Reichweite, dass es sich hierbei um Werte handelt, die für optimale Bedingungen gelten. Das bedeutet, dass zwischen Sender und Empfänger eine Sichtverbindung ohne Hindernisse vorausgesetzt wird und die Umgebung weitgehend frei von Funksignalen ist, die sich auf einem ähnlichen Frequenzband befinden.

In der Praxis wird dies nur in seltenen Fällen zutreffen, weshalb es ratsam ist, bei der Zusammenstellung der einzelnen Komponenten eine Sicherheitsreserve bei der Reichweite einzuplanen.

Werden GSM-Funkmodule eingesetzt, empfiehlt es sich im Vorfeld zu prüfen, ob am vorgesehenen Standort des Empfängers oder Senders eine ausreichende Netzabdeckung besteht. Spezielle GSM-Richtantennen können in Grenzfällen einen besseren Empfang sicherstellen.