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Ratgeber

Wissenswertes über Heizkabel

Heizkabel schützen Rohre und Wasserleitungen vor dem Gefrieren und können darüber hinaus als Pflanz-, Terrarien- oder Dachrinnenheizung zum Einsatz kommen. Sie sind einfach zu handhaben, schnell installiert und im privaten wie industriellen Bereich zu finden. In unserem Ratgeber erfahren Sie Näheres zum Aufbau und zur Funktionsweise von Heizkabeln.

Heizkabel als Frostschutz für Rohre und Leitungen

Frost kann dazu führen, dass Rohre und Wasserleitungen, die sich in ungeheizten Umgebungen wie Garagen, Werkstätten oder Wintergärten befinden, gefrieren. Eine gefrorene wasserführende Leitung bringt zweierlei Probleme mit sich: Zum einen ist die Wasserversorgung nicht mehr sichergestellt, zum anderen kann die Leitung selbst beschädigt werden, da sich Wasser beim Erstarren ausdehnt. Die Folge ist ein Überdruck, dem die Rohrwand nicht immer standhält. In dem Fall kann das Rohr Risse bilden oder bersten.

Das Tückische ist, dass das wirkliche Ausmass des Schadens erst bei Tauwetter zum Vorschein kommt beziehungsweise ab dem Zeitpunkt, wenn das Wasser wieder in seinen flüssigen Aggregatzustand übergegangen ist. Erst dann werden Lecks in der Wasserleitung sichtbar. Bleibt ein Rohrbruch dennoch unbemerkt, kann das schlimme Konsequenzen haben, etwa aufgequollene Holzböden, durchfeuchtetes Mauerwerk oder Schimmelbildung. Baumaterialien wie Gips können Schäden davontragen oder sich zersetzen, schlimmstenfalls ist sogar die Statik des gesamten Gebäudes gefährdet. Eine Trockenlegung erfordert nicht nur einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand, sondern ist auch kostenintensiv.

Mithilfe von Heizkabeln lässt sich ein Einfrieren von Rohren und Wasserleitungen verhindern. In ihrer Funktion als Rohrbegleitheizung geben sie Wärme an eine Leitung oder ein Rohr ab und halten das darin befindliche Wasser über dem Gefrierpunkt. Sie dienen quasi als Frostschutz und werden daher auch als Frostschutzkabel oder Frostschutz-Heizkabel bezeichnet.

Wie Heizkabel installiert werden, hängt von ihrer Bauweise ab. In der Regel werden sie entweder um das Rohr herumgewickelt oder parallel zur Rohrachse verlegt. Zur Befestigung dient entsprechendes Zubehör wie Kabelverbinder, Isolierband und Abstandshalter. Einfache Ausführungen für den Hausgebrauch lassen sich meist problemlos ohne fachliches Know-how anbringen.

 

Aufbau und Funktionsweise von Heizkabeln

Ein Heizkabel ist – vereinfacht ausgedrückt – eine elektrische Heizung in Kabelform. Es besteht aus einem elektrisch leitfähigen Material, das sich beim Anlegen einer Spannung erwärmt. Heizkabel können entweder mithilfe eines Thermostats betrieben werden oder funktionieren selbstregulierend. Ist ersteres der Fall, übernimmt das Thermostat quasi die Steuerung der Frostschutz-Heizleitung. Es misst die Umgebungstemperatur, gleicht den erfassten Istwert mit einem vordefinierten Sollwert (der Mindesttemperatur) ab und stellt einen Stromfluss her, sobald der Sollwert unterschritten wird. Dadurch wird das Heizkabel geschaltet und heizt sich auf. Steigt die Temperatur an und ist der Sollwert wieder erreicht, wird die Stromzufuhr unterbrochen und das Heizkabel ausgeschaltet.

Ein selbstregulierendes Frostschutzkabel (auch Heizband genannt) funktioniert etwas anders. Es besteht aus zwei elektrischen Leitern (meist Kupferkabel), zwischen denen sich eine Kunststoffmasse mit Kohlenstoffteilchen befindet. Bei sinkender Umgebungstemperatur zieht sich der Kunststoff zusammen, wodurch sich die Kohlenstoffteilchen einander annähern. Sie bilden sogenannte Strompfade, durch die die beiden Leiter mit Strom versorgt werden und sich erwärmen. Bei steigender Temperatur dehnt sich der Kunststoff aus, wodurch sich die Abstände zwischen den Kohlenstoffteilchen vergrössern, die Strompfade trennen und die Leiter wieder abkühlen.

Weitere Anwendungsbereiche von Heizkabeln

Heizkabel kommen nicht nur als Rohrbegleitheizung zum Einsatz, sondern werden auch verwendet, um Hochbeete oder Pflanzreihen in Gärten oder Gewächshäusern zu beheizen und Schutz vor Frost zu bieten. Gerade tropische und mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume oder Palmen, die eher kälteempfindlich sind, können auf diese Weise unbeschädigt durch den Winter gebracht werden.

Darüber hinaus werden Heizkabel zum Beheizen von Terrarien oder Aquarien genutzt und zu diesem Zweck beispielsweise unter dem Boden oder dicht entlang der Aussenwände angebracht. Es ist auch möglich, Heizkabel innerhalb des Terrariums oder Aquariums zu verlegen, sofern sichergestellt ist, dass sie für die Tiere unzugänglich und wasserdicht sind.

Ein weiterer Anwendungsbereich von Heizkabeln besteht darin, Wasser in Tränkebecken vor dem Einfrieren zu bewahren. Auf diese Weise lässt sich auch bei frostigen Temperaturen die Trinkwasserversorgung von Tieren, die überwiegend im Freien oder in unbeheizten Ställen gehalten werden, sicherstellen.

Frostschutz-Heizkabel werden auch in Regenrohren und Dachrinnen eingesetzt, um Eiszapfen und Materialschäden vorzubeugen, die durch angesammelten Schnee und Eis entstehen können. Mithilfe von Heizkabeln werden Schnee und Eis in der Dachrinne oder im Regenrohr zum Schmelzen gebracht und können problemlos abfliessen. In der Industrie werden Heizkabel verwendet, um Ölleitungen zu erwärmen und dadurch sicherzustellen, dass das Öl in der Leitung fliessfähig bleibt.

Kaufkriterien für Heizkabel – worauf kommt es an?

Vor dem Kauf sollten Sie überlegen, ob selbstregulierende Frostschutz-Heizkabel oder Heizkabel mit Thermostat besser für Ihre Zwecke geeignet sind. Ein Vorteil selbstregulierender Kabel ist, dass sie an jeder Stelle der Leitung auf Temperaturschwankungen reagieren, sie lassen sich jedoch nicht ohne Weiteres komplett ausschalten. Frostschutz-Kabel mit Thermostat sind hingegen gezielt steuerbar und können ausgeschaltet werden, was sich in Phasen des Nichtgebrauchs als wirtschaftlicher erweist. Grundsätzlich gilt es darauf zu achten, dass die Heizleitung auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt ist.

Heizkabel für den Hausgebrauch werden in der Regel einfach über die Steckdose mit dem Stromnetz verbunden und bereits steckerfertig geliefert, so dass sich der Anschluss denkbar einfach gestaltet. In diesem Zusammenhang sind die Art des Anschlusses (Euro-Steckdose, Schutzkontakt-Stecker etc.) sowie die nötige Betriebsspannung (Angabe in Volt) zu berücksichtigen. Bei gewerblichen und industriellen Anlagen ist ein fester Anschluss an das Stromnetz üblich. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Installation von einem Experten durchführen zu lassen.

Frostschutzkabel sind in verschiedenen Längen und Watt-Zahlen erhältlich, wobei Länge und Leistung in Beziehung zueinander stehen: Ein 120 Meter langes Heizkabel heizt einen grösseren Bereich und muss daher mehr Leistung aufbringen, um betrieben werden zu können, als ein 15 Meter langes Kabel. Hier gilt es, ein Heizband zu wählen, dessen Watt-Zahl und Länge auf die zu heizende Fläche abgestimmt ist. Beachten Sie: Manche Heizkabel können nicht nachträglich gekürzt werden, weil das ein Überhitzen zur Folge hätte. Auch eine Verlängerung ist nicht immer sinnvoll, da dann nicht die umfängliche Heizwirkung sichergestellt werden kann.

Unser Praxistipp: Wärmeverlust vorbeugen durch zusätzliche Isolierung

Um die vom Frostschutz-Heizkabel erzeugte Wärme effizient nutzen zu können, gilt es zu verhindern, dass sie verpufft. Das lässt sich mithilfe einer Wärmedämmung erreichen. Indem man Heizleitung und Rohr mit einer Isolierung (bspw. Winterschutzmatten aus Filz oder Schafwolle) ausstattet, beugt man ungewolltem Wärmeverlust und somit unnötigem Stromverbrauch vor. Selbstregulierende Heizbänder sind in der Regel für eine Isolierung geeignet, Festwiderstands-Kabel hingegen dürfen meist nicht unter Dämmstoff verlegt werden. Orientieren Sie sich hierzu an den Herstellerangaben.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Heizkabeln

Dürfen Heizkabel einander berühren?

Das kommt auf die Art des Frostschutz-Heizkabels an. Selbstregulierende Heizkabel dürfen sich in der Regel berühren, da eine Überhitzung ausgeschlossen ist. Bei Festwiderstands-Heizkabeln verhält es sich anders. Hier darf sich der beheizte Teil nicht überkreuzen oder überlappen. Kabel dieses Typs sollten zum Schutz vor zu grosser Hitzeentwicklung auch nicht zu eng, sondern in einem gewissen Abstand um das Rohr gewickelt werden. In den Herstellerhinweisen finden Sie nähere Informationen dazu. Hier ist üblicherweise auch angegeben, mit welcher Art von Zubehör (beispielsweise Klemmen aus Kunststoff oder Metall) ein Heizkabel befestigt werden darf.

Kann eine Begleitheizung einen Durchlauferhitzer ersetzen?

Nein. Zwar werden Begleitheizungen auch dafür eingesetzt, Wasser in Leitungen längere Zeit warm zu halten, ihre Wattzahl beziehungsweise Leistung ist jedoch zu gering, um einen Durchlauferhitzer komplett ersetzen zu können.