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Ratgeber

Lötkolben-Set: Alles was zum Löten gebraucht wird

Wer im heimischen Elektrobereich kleinere Arbeiten durchführen möchte, ergänzt den privaten Werkzeugbestand um einen Lötkolben. Mit diesem haben Sie ein Werkzeug zur Hand, das mittels einstellbarer Temperaturen dazu in der Lage ist, Werkstoffe im thermischen Verfahren zu verbinden.

Anders als beim Schweissen werden die Werkstücke jedoch nicht strukturell in ihrer Tiefe aufgeschmolzen. Das Löten arbeitet mit Temperaturen, die eine Metalllegierung, Lot genannt, zum Schmelzen bringen. Dieses Lot verbindet die Werkstoffe im flüssigen Zustand und erstarrt beim Erkalten. So entsteht mittels Lötkolben eine Oberflächenlegierung.


Was ist ein Lötkolben?

Ein Lötkolben dient dazu, Bauteile durch ein thermisches Fügeverfahren dauerhaft miteinander zu verbinden. Um dies zu ermöglichen, bedarf es neben der Werkstücke und dem eigentlichen Werkzeug noch Lot. Dieses Mittel ist ein Metallgemisch, das beim Erhitzen flüssig wird.

Das Lot muss zwingend eine niedrigere Schmelztemperatur besitzen als die Werkstücke. So wird maximal die Temperatur erreicht, die das Lot schmilzt, ohne dass die Werkstücke aufgeschmolzen werden. Lot fliesst auf beide Werkstücke und schafft beim Erkalten eine elektrisch sowie thermisch leitende Verbindung.

Faktenwissen zu Lötzinn

Sehr häufig hören Sie in diesem Zusammenhang den Begriff Lötzinn. Tatsächlich kann das Lot aus Zinn bestehen, doch auch andere Metalle sind im Einsatz. Dazu gehören Zink, Kupfer und Blei. Auch Silber kann genutzt werden. Dennoch wird häufig synonym von Lötzinn gesprochen. Der Begriff Lotzinn ist insofern aber gerechtfertigt, dass in den meisten Lot-Gemischen der Hauptbestandteil Zinn bleibt.

Technisch korrekt muss zudem zwischen zwei Formen unterschieden werden: dem Weich- und dem Hartlöten. Unter das Weichlöten fallen alle Lötvorgänge, bei denen die einstellbaren Temperaturen unter 450 Grad Celsius verbleiben. Zum Einsatz kommen in diesem Fall Lötspitzen aus Kupfer. Setzen Werkstücke voraus, dass die Schmelztemperatur jenseits der 450 Grad Celsius liegen, kann Kupfer nicht mehr verwandt werden. An dieser Stelle ist das Hartlöten mittels Laser oder Gasflamme gefragt. Bei Conrad finden Sie Lötkolben-Sets beider Kategorien.


Was zeichnet ein Lötkolben-Set für das Weichlöten aus?

Die vergleichsweise niedrigen Temperaturen werden bei den meisten Modellen über elektrische Lötkolben erzeugt. Im Gerät ist ein Heizelement verbaut, das über ein integriertes Kabel samt Netzstecker den Strom aus einer Steckdose bezieht.

Am Schaft befinden sich auswechselbare Lötspitzen. Sie werden durch den Strom erhitzt und geben diese Hitze an das aufzutragende Lot ab. Das verflüssigte Metall kann dann die Werkstoffe benetzen und beim Erkalten eine Verbindung erzeugen.

Damit für die Dauer der Arbeit die notwendige Temperatur konstant erhalten bleibt, verfügen hochwertige Modelle über eine sogenannte Temperatursperr-Funktion. Im Betrieb kann der elektrische Lötkolben auf diese Weise das Lot bei der Solltemperatur halten.


Sonderform: die elektrische Lötpistole

Während ein klassischer Handlötkolben für feine Arbeiten gedacht ist, genügt für relativ einfache Arbeiten eine Lötpistole. Auch sie wird mit Strom betrieben, allerdings fliesst dieser nicht durch ein eigenes Heizelement. Der Heizwendel sitzt direkt am Schaft und wird als Lötspitze verwandt. Lötpistolen besitzen meist eine geringe Aufheizzeit. Ein bequemer Handgriff garantiert ein gutes Handling.

Der Einsatz ist auf relativ grobe Arbeiten beschränkt, da aufgrund der Bauart keine dünnen Lötspitzen benutzt werden können. Auch ist die Wärmeleistung beschränkt und damit die Möglichkeiten des Schmelzens.


Was zeichnet ein Lötkolben-Set für das Hartlöten aus?

Um die hohen Temperaturen für diese Art des Lötens zu erreichen, genügt die elektrische Variante nicht mehr. Bei Conrad finden Sie zum Arbeiten mit konstanter Temperatur jenseits der 450 Grad Celsius Lötkolben-Kits, die auf Gaslötkolben setzen.

Das Werkzeug nutzt ein kleines Gefäss mit Gas und eine Piezozündung. Wird das Gas entzündet, strömt es nicht aus einer Öffnung, wie man sie vom Feuerzeug kennt, sondern hinein in die Lötspitze. Diese ist so konstruiert, dass ein Geflecht aus Metall zwar die Abgase frei gibt, jedoch die Entwicklung von Flammen verhindert wird.

Der Lötkolben erreicht so extrem hohe Temperaturen, teils bis 1.200 Grad Celsius. Der Behälter kann dank Neubefüllung weiter benutzt werden, sodass eine lange Lebensdauer sicher ist.


Welches Zubehör sollte im Lötkolben-Set enthalten sein?

Ein guter Lötkolben ist wichtig, doch im Praxiseinsatz kann er nur dann die gewünschten Resultate erbringen, wenn das komplette Lötkolben-Set sinnvoll aufgebaut ist. Ein fertiges Kit zu kaufen, lohnt sich daher für Einsteiger und Hobbyhandwerker, deren Anspruch über ein bislang genutztes Lötset hinausgewachsen ist. Dieser Ratgeber stellt Ihnen die wichtigsten Elemente vor.

Analoge oder digitale Lötstationen

Eine analoge Lötstation versteht sich in Sets meist als Selbstverständlichkeit.
Hierbei ist eine einfache Lötkolbenablage vorhanden und das Gerät wird über einen Schalter ein- und ausgeschaltet.
Platzsparend aufzustellen und einfach zu bedienen, genügt eine solche Lötstation für den Hausgebrauch.


Für den gehobenen Anspruch gibt es jedoch auch die digitale Lötstation.
Die Digitalanzeige erlaubt es, schnelles Aufheizen sowie das Halten der Solltemperatur zu überwachen.
Die einstellbare Temperatur wird stufenlos festgelegt.


Lötspitzen

Verschiedene Lötspitzen zu besitzen, ist ratsam, um auf unterschiedliche Gegebenheiten reagieren zu können. Die Lötarbeiten können nur so gut werden, wie die Spitzenform es erlaubt. Daher gibt es unterschiedlich geformte Arten. Generell empfiehlt es sich bei häufiger Nutzung, auf Premium-Lötspitzen zu setzen. Sie sind robuster und daher langlebiger.

Praxistipp:

Der Kern einer Lötspitze besteht immer aus Kupfer. Da dieses die Eigenschaft besitzt, bereits bei geringen Temperaturen mit Zinn zu legieren, wird heutzutage mit einer Ummantelung aus Eisen gearbeitet. Früher mussten die Spitzen regelmässig abgefeilt werden, das ist bei Dauerlötspitzen nicht mehr nötig.


Dritte Hand

Viele Lötsets verfügen über eine Vorrichtung, die als dritte Hand bezeichnet wird. Mit ihrer Hilfe ist es einfach, Werkstücke festzuspannen. Es werden Klemmen genutzt, um eine sichere Fixierung zu gewährleisten. Auf diese Weise sind beide Hände beim Löten frei.


Entlötsaugpumpe

Ein grösseres Lötkolben-Set bietet im Regelfall auch eine Entlötsaugpumpe. Diese Pumpe erlaubt es Ihnen, das verflüssigte Lötzinn abzusaugen. Diese Arbeit wird benötigt, wenn eine vorhandene Verbindung wieder gelöst werden soll. Bei Reparaturen ist dies beispielsweise der Fall.


Reinigungsbesteck

Nicht zu unterschätzen ist der Nutzen von Reinigungsbesteck. Das meist mehrteilige Set ist zur manuellen Reinigung bearbeiteter Platinen gedacht. Mittels kleiner Pinzetten, Bürsten, Spitzen, Klingen und Schabern können die Werkstücke gereinigt werden.


Welche Arbeiten sind dank Lötkolben machbar?

Beim Stichwort Löten denken die meisten Menschen natürlich an Reparaturarbeiten. Selbstverständlich ist ein gutes Lötkolben-Set dann gefragt, wenn dünne Drähte repariert oder Platinen gelötet werden müssen. Mit einem Lötkolben lassen sich jedoch noch weitere Aufgaben bewältigen.

Im grossen Stil ist das Löten notwendig, wenn Dachbleche oder Dachrinnen bearbeitet werden sollen. Ein kleines Lötkolben-Set ist hier allerdings selten in Gebrauch. Es genügt zwar klassisches Lötzinn und die einstellbaren Temperaturen des Weichlötens, doch eine einfache Lötstation benötigt vergleichsweise lange für die Ausführung. Es empfiehlt sich, ein Lötkolben-Set zu kaufen, das mit einer Mindestleistung von 60 Watt arbeitet.

Und nicht nur Handwerker benutzen Lötkolben. Eine Lötstation finden Sie oft auch bei Künstlern, die sich mit der Pyrographie beschäftigen. Dabei handelt es sich um Brandmalerei, die einen Lötkolben nutzt, um beispielsweise Bilder in Holz einzubrennen.