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Ratgeber

Wissenswertes zu Hutschienen und Montageschienen

Allgemeine Infos rund um Hut- und Montageschienen

In elektrischen Anlagen werden Verteilungen, Steuerungen, Messeinrichtungen und Anschlusseinheiten in Schaltkästen und -schränken eingebaut. Zur Befestigung der darin befindlichen Bauteile, Schaltgeräte und Betriebsmittel dienen hier Profilschienen aus Metall, sogenannte Tragschienen, die auf Grund ihres Profils auch als „Hutschienen“ bezeichnet werden. Diese sind so geformt, dass sich die Bauteile ohne grossen Aufwand und schnell montieren bzw. demontieren lassen. Die genormten Abmessungen ermöglichen den Einbau von Produkten verschiedener Hersteller.

Tragschienen mit anderem Profil, an denen z. B. in Schaltschränken elektrische Geräte oder bei der Installation Kabel und elektrische Leitungen befestigt werden, fallen unter den Begriff „Montageschienen“.

Eine besondere Art sind Sammelschienen: Diese sind aus Kupfer, haben rechteckigen Querschnitt und sind dafür vorgesehen, Stromleiter oder Schutzleiter mit gemeinsamen Potenzial zu verbinden. Wenn sie nicht massiv sind, sondern aus dünnen Kupferblechen bestehen, d.h. laminiert sind, dann lassen sie sich auch in Kurven verlegen.

Reihenklemme montiert auf einer DIN Hutschiene. Die rechte Kralle ist fest, die linke federt und lässt sich mit einem Schraubendreher aushebeln.

Wie funktionieren Hutschienen?

Hutschienen sind U-förmige Metallschienen, deren Kopfenden jeweils symmetrisch nach aussen gebogen sind. Damit ergibt sich in der Seitenansicht ein ähnliches Profil wie der Querschnitt eines umgedrehten Hutes. Eingebaut werden diese Tragschienen auf der inneren Rückseite der Schaltkästen und -schränke. Die darauf zu montierenden Geräte, z. B. Sicherungsautomaten, Schütze oder Relais, sowie Bauteile, z. B. Reihenklemmen, werden mit einem an deren Unterseite befindlichen Mechanismus auf die Schienenköpfe geklemmt, wobei sich auf der einen Seite eine feste Einrastung und auf der anderen eine bewegliche Einrastung befindet, die mit einer Feder arretiert wird. Diese lässt sich bei einer eventuell erforderlichen Demontage z.B. mit einem Schraubenzieher leicht herausdrücken, so dass das Bauteil einfach entnommen werden kann.

Die Bauteile lassen sich ohne Zwischenräume anreihen, so dass sich ein kompakter Aufbau der elektrischen Schaltanlage ergibt. Verdrahtet werden die Einbaugeräte und Bauteile an ihrer Oberseite.

Profil der DIN-Hutschiene TS35/7,5

Wie sind Hutschienen und Montageschienen spezifiziert?

Ungelochte Hutschiene aus verzinktem Stahlblech für ein Gehäusesystem.

Tragschienen mit Hutprofil sind nach DIN EN 60715, früher DIN EN 50022...50024 sowie 50035 und 50045, genormt. Die am häufigsten verwendete Ausführung mit 35 mm Breite und 7,5 mm Höhe wird auch als „TS35/7,5“ (wie „Tragschiene 35 mm“) und im englischen Sprachraum als „DIN Rail“, d. h. „DIN-Schiene“ bezeichnet. Neben der Abmessungen der Klemmvorrichtung schreibt die Norm auch noch die jeweilige Tiefe der auf der DIN-Schiene zu montierenden Geräte und Bauteile vor. Damit ist sichergestellt, dass Schaltgeräte, wie z.B. Sicherungsautomaten aus der Frontverkleidung herausragen, um diese bedienen zu können.
Auch die Breite der Reihungs-Geräte und -Bauteile ist genormt: Diese ist jeweils ein Vielfaches von 18 mm. Dieses Raster wird auch als „Teilungseinheit“ bezeichnet.
Montageschienen können unterschiedliche Ausformungen haben, einige besitzen „C-Profil“, bei dem die Köpfe des U-Profils nach innen gebogen sind.
Eine besondere Form sind Gleitschienen, die dazu dienen, dass in einem Schaltschrank grössere Funktionseinheiten als Einschübe beweglich montiert werden können.

Welche Tragschienen und Montageschienen gibt es?

Tragschienen und Montageschienen werden meistens aus verzinktem Stahl hergestellt. Die Beschichtung aus Zink verhindert Korrosion. Es gibt auch spezielle Ausführungen aus anderem Material, z. B. Aluminium oder Kupfer. Diese sind auch als Stromleiter zugelassen. Die Länge ist entweder auf bestimmte Gehäuse, Schaltkästen oder -schränke, in die sie montiert werden sollen, abgestimmt. Auch die Befestigungslöcher richten sich nach der Lage der entsprechenden Gewindebohrungen im zugehörigen Gehäuse. Neben diesen Löchern an den Enden der Schienen sind sie ansonsten ungelocht. Es gibt aber auch Schienen als Meterware mit insgesamt 2 m Länge, von denen dann individuelle Längen abgeschnitten werden können.

Hutschiene mit Langlöchern. Diese ist als Meterware erhältlich, von der sich ein Stück mit dem erforderlichen Mass ablängen lässt.

Was ist bei der Auswahl und der Montage von Tragschienen zu beachten?

In vielen Fällen sind Tragschienen, Hutschienen und Montageschienen Teil eines Gehäuse- und Schaltschranksystems. Die Hersteller geben in ihren Beschreibungen ausführlich Hinweise darauf, wie die einzelnen Teile zusammenpassen und wie sie zu montieren sind. Bei der Auswahl der Hutschiene ist darauf zu achten, dass die Befestigungsvorrichtungen dort zu montierenden Bauteile, Geräte usw. auch für diesen Schienentyp geeignet sind. Das ist sichergestellt, wenn sowohl die Bauteile als auch die Schiene der gleichen Norm entsprechen. Die dazu notwendigen Angaben finden sich in den jeweiligen Datenblättern.

Bei der Montage der Tragschienen ist darauf zu achten, dass diese spannungs- und verwindungsfrei befestigt werden, sonst könnte die Gefahr bestehen, dass die aufgereihten Geräte und Bauteile nicht fest auf der Schiene sitzen und sich die Lücken zwischen den Bauteilen nicht schliessen lassen.